Uraufführung der „Heiliggeistmesse“ begeisterte 400 Gottesdienstbesucher.
Über 400 Gottesdienstbesucher waren am Pfingstsonntag in die Wetzlarer Sankt Bonifatius-Kirche gekommen, auch um der Uraufführung der lateinischen Messe „Missa Sancti Spiritus“ zu erleben. Ein sakrales Werk, für Chor, Solostimmen, und Instrumentalisten, das der Studienrat und Kirchenmusiker Johannes Adamietz (35) komponierte und in Sankt Bonifatius zur Aufführung brachte. Das Besondere an der Neuschöpfung des jungen Wetzlarer ist die gelungene Verbindung von Tradition und Moderne.
Nicht nur das Wagnis, die lateinischen Texte der katholischen Messe mit Melodien der zeit-genössischen Kirchenmusik zu unterlegen zahlte sich aus, auch die Synthese, den rund 50 erfahrenen Sängerinnen und Sängern junge Solisten und Musiker zur Seite zu stellen, war ein voller Erfolg. Denn der Projektchor und die Jugendband von Sankt Bonifatius bildeten einen homogenen Klangkörper. Die Solopartien waren mit Maike Steinbach, Niklas Schmidt und Marita Hammann besetzt.
Schon das beschwingte Kyrie Eleison (Herr, erbarme dich unser) mit seinem Dialog zwischen Chor und Violine (Claudia Eckert) und der rhythmischen Begleitung von Schlagzeug und Pi-ano bereitet den Hörer auf eine Grundstimmung vor, die von modernen Melodien getragen war. Ganz deutlich wird dieser Ansatz im Gloria, das sich zu einem machtvollen Gotteslob en-twickelt.
Die Band mit Janik Riegert (Piano), Marek Steinbach (Schlagzeug) und Jakob Riegert (Per-kussion) erwies sich als ein ausgewogenes Gespann, das mit seinen modernen Rhythmen den Chor lautstark begleitete, ohne sich dabei in der Vordergrund zu spielen. Ein gelungener Dia-log zwischen Chor und Instrumentalisten, der auch die folgenden Segmenten der Messe, dem Sanctus und Agnus Dei, bei denen meditative Elemente mit beschwingten Stücken wechselten und so für besonders klangschöne Dialoge sorgten.
Die „Heiliggeistmesse“ endet mit dem „Ite, missa est“, als Entlassungssegen. Den vierstim-migen Chorsatz, hatte Adamietz als Besonderheit seinem Werk angefügt hat. Eine wahrhaft gelungene Idee, auf die keiner der großen Kirchenmusikern gekommen ist. Auch hier zeigte sich der Chor unter der Leitung von Johannes Adamietz von seiner besten Seite. Die Sprache war deutlich und die Einsätze kamen präzise. Und nicht zu vergessen die jungen Akteure für ihren engagierten Einsatz. Bei dem ausgezeichneten Gesamteindruck darf der umsichtig agierende Chorleiter nicht vergessen werden, der dem Klangkörper ein umsichtiger Leiter war.
Stadtpfarrer Peter Kollas und die begeisterten Besucher des Gottesdienstes bedankten sich bei dem Komponisten und den Interpreten für die hörenswerte Leistung mit stürmischem Beifall.
Bericht: W. Volkmar
Fotos: W. Volkmar / M. Niestroj