Die Landeshauptstadt Thüringens war Ziel des diesjährigen Chorausfluges. Erfurt hat einen sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern, der von dem monumentalen Ensemble des Mariendomes und der Severikirche überragt wird.
In Erfurt wurde der Katholizismus fast vollständig durch die Reformation verdrängt. Mit dem Hammelburger Vertrag 1530 wurde das gleichrangige Nebeneinander zweier Bekenntnisse (Konfessionen) in Erfurt wieder ermöglicht. Die Kirchengebäude wurden zu fast gleichen Teilen auf die Konfessionen verteilt. Die katholische Kirche kann sich zwar von den Wirren der Reformationszeit erholen, bleibt aber bis in die Gegenwart eine Minderheitskirche. Die 6 oder 7 Prozent Katholiken sind jedoch stolz auf „ihre zwei Kirchen“: Mariendom und Severikirche.
Ein weiteres bekanntes Wahrzeichen Erfurts ist die mit 32 Häusern bebaute Krämerbrücke.
Eine Fahrt mit einer historischen Straßenbahn bildete den Höhepunkt des Ausfluges. Die Stadtführerin erklärte während der Fahrt die interessantesten geschichtlichen Ereignisse und zeigte uns die schönsten Gebäude.
Hörenswertes wusste die Stadtführerin über Färberwaid zu berichten.
Der Färberwaid oder Deutsche Indigo ist eine zweijährige Pflanze aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Wie Raps). Er stammt aus Westasien, wurde aber bereits vor vielen Jahrhunderten in Europa als Färberpflanze kultiviert.
Färberwaid war etwa bis ins 16. Jh. sehr wichtig für die Herstellung von blauem Leinen Die Stadt Erfurt erlangte als Zentrum des Waidhandels Macht und Reichtum, ebenso wie die anderen Waidstädte. Die prachtvollen Häuser und Villen veranschaulichen heute diesen Reichtum. Den Zusammenhang zwischen Brauereien, Harnstoff und der Waidpflanze lassen Sie sich am besten selbst von einem Erfurter oder einer Erfurterin erzählen.
Erholen konnte man sich bei einem Essen in der historischen Gaststätte Ratskeller am Fischmarkt.
Ein abschließender Spaziergang durch die Altstadt beendete den Ausflug.